Die GDNÄ – Die Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte ist die älteste und größte interdisziplinäre Wissenschaftsvereinigung in Deutschland. Zu ihren alle 2 Jahre stattfindenden Vollversammlungen organisiert diese seit etlichen Jahren ein Schülerprogramm, um auch diese für die Wissenschaften zu begeistern und ihnen attraktive Möglichkeiten zur Weiterbildung zu geben. Dafür vergibt sie Stipendien an ca. 150-200 Schüler in Deutschland, welche von ihrer Schule aufgrund guter Leistungen in den Naturwissenschaften nominiert werden können.
Angeregt durch Herrn Feick gelang es auf diesem Weg, vier Schülern der Gerhart-Hauptmann Schule (Claire d’Avis, Armin Hamedvaran, Tobias Illig und Selina Kunkel) an der 130. Vollversammlung vom 14. – 17.9.2018 in Saarbrücken teilzunehmen. Ein paar Eindrücke dieser Veranstaltung werde ich im Folgenden festhalten.

Freitag, 14.9.:

Nachdem bis 14 Uhr alle Teilnehmer des Schülerprogramms angereist waren und die Jugendherberge bezogen wurde, ging es zur Saarbrücker Universität. Dort fand der Eröffnungsakt der Veranstaltung statt, mit Reden des Präsidenten Prof. Dr. Wahlster, des Saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans und weiteren prominenten Gästen. Die Versammlung fand in diesem Jahr unter dem Thema der Digitalisierung und deren Herausforderungen für die Naturwissenschaften statt, welches während der Eröffnung ebenfalls mit eingeleitet wurde.
Während die meisten Gäste dann im Folgenden zu einer Begrüßung des Saarbrücker Bürgermeisters im Rathaus eingeladen waren, gab es für uns Schüler das Programm „Wissenschaft in 5 Minuten“, bei dem einmal wir Schüler selbst Vortragende sein durften. Ziel war es, im Rahmen eines ca. 5 Minütigen Vortrags ein wissenschaftliches Thema allgemeinverständlich zu vermitteln. Unter den ca. 10 Vortragsgruppen wurde dann am Ende ein Sieger bestimmt, der diesem Vorhaben am nächsten kam.
Zuletzt ging es noch in die Saarbrücker Altstadt, wo im Gasthaus „Zum Stiefel” zu Abend gegessen wurde.

Samstag 15.9:

Im Lauf der nächsten Tage gab es dann Vorträge rund um die Digitalisierung und deren Chancen, sowie Herausforderungen für die Naturwissenschaften. Dabei gab es zu jedem Wissenschaftsbereich jeweils ein dreistündiges Programm. Am Samstagvormittag stand das Programm für den Beriech Informatik an. Es gab 3 ca. 45-Minütige Vorträge, welche sich mit Themen wie künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Big Data, aber auch mit Herausforderungen in Sachen Datenschutz beschäftigten. Nach der Mittagspause gab es dann die Möglichkeit, an Laborführungen in verschiedenen Instituten der Universität Saarbrücken teilzunehmen, bevor es um 15 Uhr mit dem wissenschaftlichen Vortragsprogramm des Bereichs Physik weiterging. Hierbei ging es zunächst um Projekte rund um die Astronomie, anschließend aber auch um den sog. Quantencomputer, eine neuartige Technik, mit der leistungsfähigere Computer geschaffen werden sollen.
Am Abend ging es dann ins Saarbrücker Staatstheater. Dort stand ein Abendprogramm mit dem Nobelpreisträger Klaus von Klitzing an. Der Entdecker des Quantum-Hall-Effekt und Namensgeber der Von-Klitzing-Konstante berichtete und von seinen Erfahrungen als Wissenschaftler und erläuterte uns seine Arbeit auf dem Weg zu einer neuen internationalen Definition des Kilogramms. Nach diesem interessanten Vortrag gab es dann noch eine Aufführung des Saarbrücker Staatsballetts.

Sonntag 16.9:

Der Sonntag unterschied sich in seinem Ablauf nur unwesentlich vom vorherigen Tag. Er begann mit dem wissenschaftlichen Programm der Sektion Medizin. Hier wurden Themen wie die Suche nach neuen Antibiotika und die Forschungen rund um Genome behandelt. Nach der Mittagspause gab es diesmal noch eine besondere Veranstaltung speziell für die Schüler. In einer Studienberatung erzählten uns Professoren aus den Bereichen Medizin, Physik, Biologie, Chemie und Informatik, wie sie zu ihren Berufen gelangt sind und welche Studienmöglichkeit ihr jeweiliger Fachbereich bietet. Dazu gab es die Möglichkeit, zahlreiche Fragen zu stellen. Am späteren Nachmittag ging es dann weiter mit dem wissenschaftlichen Programm. Diesmal stand der Bereich Biologie auf dem Programm und wir erfuhren viel Wissenswertes über regenerative Gliedmaßen, Taxonomforschung und neue Methoden zur Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an jüngere Generationen.
An diesem letzten Abend gab es ein Konzert in der Saarbrücker Ludwigskirche, bei der verschiedene Stücke aus den wichtigsten Musikepochen aufgeführt wurden. Zuletzt gab es noch eine Uraufführung einer modifizierten Rap-Version eines Werkes von Bach, eine amüsante Abwechslung 

Montag 17.9:

Am letzten Tag stand noch das wissenschaftliche Programm für Chemie an, bei dem es um neuste Methode der Quantenforschung, Wirkstofffindung und Industriechemie und ging. Anschließend sprach GDNÄ-Präsident Wahlster noch ein paar abschließende Worte. Wir als Schüler bekamen eine Teilnahmebestätigung und eine zweijährige GDNÄ-Gastmitgliedschaft.
Um 14 Uhr endete das Programm und wir machten uns auf zur Heimreise. Wir konnten vier interessante und abwechslungsreiche Tage in Saarbrücken verbringen und erhielten viele spannende Einblicke in die Naturwissenschaften und deren Arbeitsweisen. Es war zweifelsohne lohnenswert und ist weiterzuempfehlen.
Vielen Dank noch einmal an Herrn Feick, durch den uns die Teilnahme erst ermöglicht wurde.
verf. von Tobias Illig

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