Am Donnerstag, den 03.04.2025 traf sich der WPU-Kurs future world der Gerhart-Hauptmann-Schule mit Lukas Reinelt (Mitarbeiter für Klimaanpassung) und Andreas Spickermann (Fachbereich Stadtentwicklung), um zu erfahren, welche Klimaprojekte die Stadt Griesheim vorantreibt, um die Stadt fit für die Folgen des Klimawandels zu machen.
Wir trafen uns nach der großen Pause um 11:35 Uhr im Klassenraum und liefen anschließend gemeinsam mit Frau Herud und Herrn Scheibel Richtung Georg-Schüler-Platz, wo wir uns mit Herrn Reinelt und Herrn Spickermann im „Grünen Zimmer“ trafen. Es war ein recht warmer, sonniger Tag und wir merkten schnell, wie angenehm kühl es zwischen den bepflanzten Wänden war.
Herr Reinelt und Herr Spickermann kamen mit uns ins Gespräch und hielten einen Vortrag über die Klimakrise an sich, den Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sowie die aktuellen Projekte und Vorhaben der Stadt und wie die Zukunft Griesheims aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise aussehen könnte.
Auf dem Marktplatz zeigten die beiden uns Aufnahmen von Wärmebildkameras, die die Oberflächentemperaturen an einem ca. 30 Grad heißen, wolkenlosen Sommertag zeigten. Die Aufnahmen, z.B. von der Raiffeisenstraße oder vom Marktplatz verdeutlichten uns, wie sehr sich Häuser und ihre Dächer oder Straßenbeläge aufheizen können und wieviel kühler begrünte Bereiche mit Bäumen und vielfältiger Vegetation sein können. Ungedämmte Häuser oder Dächer erreichen schnell mal Temperaturen über 50 oder sogar 60 Grad. Dies spricht eindeutig dafür, nicht nur Häuser zu dämmen, sondern auch mehr Grün in die Städte zu bringen, um die Umgebungstemperatur niedrig zu halten.
Auf unserem weiteren Rundgang durch die Stadt verglichen wir Straßenzüge mit und ohne Baumbestand, sprachen über den Temperaturunterschied zwischen Parkanlagen und Stadtzentrum oder schauten uns auch verschiedene Vorgärten an. Uns wurde klar, dass die Straßenzüge mit Stadtbäumen nicht nur attraktiver aussehen, sondern uns im Sommer vor allem auch Schatten, angenehmere Temperaturen und eine bessere Luftqualität bescheren können. Bei unserem Rundgang merkten wir, dass es deutlich wärmer als im „Grünen Zimmer“ war, da Beton und schwarzer Asphalt die Sonnenstrahlen absorbierten.
Es war interessant zu sehen, wie viel die Stadt Griesheim bereits für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung unternimmt. Wie es überall ist, braucht man dafür eine Menge Geld und die Akzeptanz und Beteiligung der Bevölkerung. Einige Beispiele sind folgende Maßnahmen (nicht vollständig):
Maßnahmen zur Energieeinsparung, eine Solarkampagne und -förderung, verschiedene Maßnahmen zur klimafreundlichen Mobilität auf Grundlage z.B. einer Radwegenetzanalyse, die Entstehung der Fahrradstraße in der Goethestraße, die Planung eines Stadtbusses oder der Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität, Maßnahmen zur Regenerierung des Stadtwaldes, Pflanzung der Tiny Forests, Baumpflanzungen; alles gestützt durch wissenschaftliche Erhebungen und Gutachten.
Die Griesheimer Bürgerinnen und Bürger können sich auf der Homepage der Stadtverwaltung über die Projekte informieren. Außerdem erhalten sie Beratung durch das Stadtplanungs- und Umweltamt. Beteiligen können sich alle Griesheimer beispielsweise im Bereich Energieeinsparung, bei der Solarinitiative und bei Pflanzaktionen; oder sie können Baumpatenschaften übernehmen.
Unser letzter Halt war vor der Feuerwehr am Beginn der Goethestraße. Dort sprachen wir über den Stand der Einrichtung der Fahrradstraße, die noch in diesem Kalenderjahr abgeschlossen werden soll.
Wir hatten nochmal die Gelegenheit Fragen zu stellen. Um 14 Uhr durften wir nach einem lehrreichen Tag den Nachhauseweg antreten
(von Raphael Zall und Aurelio Neef, R10d)